Leben mit Corona: Silvia erzählt

Porträtfoto von Silvia

Wie geht es euch in der Corona-Zeit?
Wir haben mit Silvia telefoniert.

Das hat sie uns erzählt:

Manchmal geht es mir beschissen, denn wir dürfen nicht raus. Wir dürfen alleine oder zu zweit spazieren gehen, das ist gut. Das mache ich manchmal mit Roland. Aber sonst ist es langweilig, den ganzen Tag nur fernsehen oder basteln …

Ich vermisse die Arbeit sehr und würde gerne sofort wieder arbeiten. Aber ich verstehe auch, dass das noch nicht geht: Bei uns in den Werkstätten klappt das nicht mit den Abständen. Und mit den Masken auch nicht: Da bekommt man so schlecht Luft.

Ich darf leider gerade nicht nach Hause, sondern muss im Wohnheim bleiben. Wenn ich nach Hause ginge, müsste ich danach zwei Wochen in Quarantäne.

Aber meine Mama kommt einmal in der Woche in den Hof im Wohnheim. Gottseidank! Dann können wir quatschen!

Wir dürfen auch nicht einkaufen, dafür gibt es eine Einkaufshilfe. Wir würden so gerne in die Eisdiele gehen, wir vermissen das sehr. Aber leider keine Chance …

Ich würde gerne einen Brief ans Ministerium schreiben, denn alle schreiben immer nur von den Senioren, denken aber nicht an Menschen mit Behinderungen: Viele Menschen bei uns im Wohnheim verstehen nicht genau, was gerade los ist. Wir bräuchten bessere Erklärungen: Was genau ist erlaubt und was nicht?

Ich finde es auch sehr schade, dass es gerade kein Wundernetz gibt. Roland und ich warten so sehr darauf, dass unsere Arbeitsgruppe bei OTV losgeht.

Was gut ist: Wir sind im Wohnheim alle fit und keiner ist krank. Zum Glück!

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